Mit dem CONGAUGE LB 6755 kann die initiale Strangschalenbildung besser kontrolliert werden, da das tatsächliche Flüssigstahlniveau bekannt ist. Darauf basierend ermöglicht der neue Sensor zusätzlich einen geschlossenen Regelkreis für die automatische Gießpulverzugabe. So ermöglicht der CONGAUGE LB 6755 als kompakte Industrie-4.0-Applikation über den gesamten Gießprozess hinweg eine konstante Pulverschichtdicke. Als Resultat können so die metallurgischen Eigenschaften des Endprodukts deutlich verbessert werden.
Die genaue Kontrolle des Badspiegelniveaus und der darauf liegenden Pulverschichtdicke in einer Stranggießanlage ist Voraussetzung für ein gleichmäßiges Gießverhalten in der Kokille und eine optimale Produktqualität. Über die Messung des Badspiegelniveaus wird der Stahlzufluss in die Kokille kontrolliert. Eine korrekte und schnelle Badspiegelmessung ist ausschlaggebend für den stabilen Stranggießprozess. Das Gießpulver hat dabei viele Aufgaben: Es schützt den Stahl vor Oxidation, dient als aufgeschmolzene Schlacke zur Schmierung zwischen der erstarrten Strangschale und der Kokille, isoliert den Badspiegel (Meniskus) thermisch und sorgt für einen gleichmäßigen Wärmeaustausch zwischen Stahl und Kokille. Das ist wichtig, denn ein ungenügendes Aufschmelzverhalten des Gießpulvers kann zu schweren Gießfehlern bis hin zum Gießabbruch führen.
Herkömmliche Sensoren zur Messung des Badspiegels in der Kokille können bislang entweder nur das reine Flüssigstahlniveau oder ein Mischsignal als Kombination von Stahlund Pulverniveau in der Kokille messen. Um die zwei Niveaus separat zu erfassen, waren bisher zwei unabhängige Messverfahren mit unterschiedlichen physikalischen Prinzipien erforderlich. Die Lösung mit zwei Geräten führt jedoch zu hohen Kosten und erhöht den Aufwand für Instandhaltung und Messauswertung.
Der neu entwickelte Sensor CONGAUGE LB 6755 löst genau dieses Problem, da er als einzelnes Gerät beide Niveaus messen kann. Der Sensor eignet sich nicht nur für den Einbau in Neuanlagen, sondern auch zur Nachrüstung in bestehenden Anlagen. Vor allem Produzenten von Hochqualitätsstahl profitieren von dieser Neuentwicklung.