Es ist ein Quantensprung in der Produktivität von PQF®-Anlagen (Premium Quality Finishing) zur Herstellung von Nahtlosrohren. Als Markt- und Technologieführer sowie Erfinder der PQF®-Technologie ist es den Experten der SMS group gelungen, mit der vierten Generation der PQF®-Anlagen einen Ausbringungszuwachs von 30 Prozent zu erzielen. Diese Steigerung ist nicht nur mit Neuanlagen möglich, auch bestehende PQF®-Anlagen können durch ein investitionsschonendes Upgrade vollumfänglich davon profitieren.

Die vierte Generation der PQF®-Anlagen für neue Anlagen und Upgrade zeichnet sich zugleich durch eine signifikante Kostensenkung pro Tonne Rohr und eine deutlich höhere Rentabilität für die Rohrproduzenten aus, die damit einen signifikanten Wettbewerbsvorsprung erzielen können. Eine derart hohe Produktionsleistung und Anlagenperformance zur Herstellung hochwertiger PQF®-Rohre war bisher nicht möglich.

Wirtschaftliche Vorteile und neue Marktchancen

Die Produktivitätssteigerung wirkt sich wirtschaftlich in jedem Fall positiv für den Anlagenbetreiber aus. Hier zwei mögliche Szenarien:

  • Eine 30 Prozent höhere Produktionsleistung bei gleicher Produktionszeit und gleichem Personalaufwand führt zu einer Erhöhung von 500.000 auf 650.000 Jahrestonnen. Das bietet neue Möglichkeiten für den Vertrieb und einen schnellen Return on Investment.
  • Die Performancesteigerung wird genutzt, um in geringerer Zeit die gleiche Menge PQF®-Rohre wie bisher herzustellen. Durch den minimierten Zeitaufwand können dann Arbeitsschichten oder personelle Ressourcen angepasst werden.

Je nach Marktsituation und Auslastung können Anlagenbetreiber also entweder mit gleicher Belegschaft mehr Tonnage oder eine definierte Zieltonnage in kürzerer Zeit produzieren. In beiden Fällen steigt die Wirtschaftlichkeit und die Rohrproduzenten können adäquat auf volatile Markt- bzw. Preissituationen reagieren.

PQF® – der Standard der Zukunft

Rund 40 Millionen Tonnen Nahtlosrohre werden weltweit pro Jahr hergestellt, davon etwa die Hälfte in hochwertiger PQF®-Qualität. Hauptabnehmer ist die Öl- und Gas-Industrie, die bevorzugt im PQF®-Verfahren hergestellte OCTG-Rohre einsetzt. Der Grund: Da die Vorkommen fossiler Energieträger und deren Förderung unter immer extremeren Rahmenbedingungen erfolgt, müssen die Rohre entsprechend hohe Qualitäts- und Belastungsanforderungen erfüllen. Konstruktionsrohre sind ein weiterer Anwendungsbereich für hochqualitative PQF®-Rohre. Hier können durch die reduzierten Herstellkosten weitere Marktanteile gewonnen werden. Ebenso können bestehende Altanlagen für Nahtlosrohre durch moderne und digitalisierte PQF®-Anlagen der vierten Generation ersetzt werden, da herkömmliche Nahtlosrohrlinien weder mit der hochpräzisen PQF®-Qualität noch mit dem neuen Produktivitätsschub rentabel mithalten können.

Mit der hochpräzisen Qualität und dem Produktivitätsplus der neuen Generation PQF®-Anlagen können herkömmliche Nahtlosrohrlinien nicht rentabel mithalten.

Auch ein Plus für die Umwelt

In ihrer Ökobilanz und Nachhaltigkeit profitieren Anlagenbetreiber ebenfalls von der 4. Generation PQF®-Anlagen. Denn der Gesamtenergiebedarf steigt nicht – wie es zu erwarten wäre – im direkten Verhältnis zum Produktionszuwachs an. Im Gegenteil, der Energiebedarf pro Tonne produziertem Rohr sinkt. Das resultiert vor allem daraus, dass bei der Produktionssteigerung der Energieverbrauch der sekundären sowie administrativen Betriebs- und Verwaltungseinrichtungen konstant bleibt.

Die 4. Generation der 7-Zoll-PQF®-Anlage ist in der Lage, 200 Rohre pro Stunde zu walzen.

Signifikante Verkürzung der Taktzeit um fünf Sekunden

Zu den wesentlichen Innovationen gehört die Gestaltung einer schnellen Einlaufseite mit einer Einführung der Dornstange in den Hohlblock in Linie.

Die schnelle Einlaufseite: eine der wesentlichen Innovationen der 4. Generation

Im Zusammenspiel mit einer hocheffizienten Anordnung der Rückhaltevorrichtung werden die Taktzeiten um vier bis fünf Sekunden reduziert. Das heißt, statt 24 Sekunden Taktzeit pro Rohr sind jetzt rund 20 Sekunden – in der Spitze sogar bis zu 18 Sekunden – möglich. Eine 7-Zoll-PQF®-Anlage ist dadurch beispielsweise in der Lage, 200 Rohre pro Stunde zu walzen, eine 10 ¾-Zoll-PQF®-Anlage erreicht 150 Rohre pro Stunde.

Der Einstößer führt die Dornstange.
Der Einstößer übergibt die Dornstange an die Rückhaltevorrichtung.

Eine weitere Neuheit ist die Konstruktion der Einbaustücke im PQF®-Walzwerk, die zur Vereinfachung von Walzen-Montage und -Demontage beiträgt. Dabei sind Walze und Welle voneinander getrennt und nicht mehr aus einem Teil gefertigt. Das reduziert die Werkzeugkosten erheblich und reduziert den benötigten Bestand an Betriebsgerüsten. Ein neu entwickeltes, spezielles Nutprofil zwischen Walze und Welle, das die bisherige zylindrische Kupplung ersetzt, sorgt für die zuverlässige Übertragung des Drehmoments.

Höhere Geschwindigkeit bedeutet auch höhere Produktivität – wie wirkt sich das auf die Qualität aus? Das konstant hohe Qualitätsniveau sowie die Präzision der PQF®-Rohre wird durch die Walztechnologien und durch die Performance Moduls der SMS group sichergestellt. Dazu zählen die modernen digitalen In-Line-Technologien im Rahmen von Industrie 4.0:  Das von SMS group entwickelte Messsystem CaliView® beispielsweise ermöglicht eine schnelle Inline-Kalibrierung aller Längswalzwerke und garantiert so die perfekte Ausrichtung der Walzlinie. Ausgestattet mit dem LASUS® Multiscan- und dem SecControl®-System können die Rohrwandstärken der produzierten Rohre individuell vermessen und geregelt werden. CARTA® neo, unterstützt den Prozessingenieur darüber hinaus dabei sämtliche Qualitätsparameter zu überwachen, zu analysieren und intelligent zu regeln.

Sicht auf die Einlaufseite einer PQF®-Anlage: Einstößer (vorne rechts im Bild) und Rückhaltevorrichtung (hinten mittig im Bild)
Unsere neue PQF®-Anlagen-Generation bedeutet ein wirklich einzigartiges und hochattraktives Angebot für Rohrhersteller.

Für Neuanlagen bleibt die Investition in eine PQF®-Lösung der 4. Generation nahezu unverändert. Nur bei einigen Anlagenbereichen einer Linie sind zusätzliche Investitionen nötig, da beispielsweise die Kapazitäten von Öfen und Sägen erhöht werden müssen. Auch bei einem Upgrade ist der finanzielle Bedarf überschaubar. Hauptsächlich werden taktzeitbezogene Anpassungen sowie Kapazitätserweiterungen in den peripheren Linienkomponenten vorgenommen.

Thomas Maßmann, Executive Vice President Long Products der SMS group: „Wir sind überzeugt davon, dass unsere neue PQF®-Anlagen-Generation ein wirklich einzigartiges und hochattraktives Angebot für Rohrhersteller in aller Welt bedeutet. Der enorme Kapazitäts- und Produktivitätszuwachs sorgt natürlich auch für einen früheren Return on Investment. Unser Team steht bereit, um den Anlagenbetreibern und Interessenten die technologischen Neuheiten und die wirtschaftlichen Vorteile detailliert vorzustellen. Wir sind sehr gut für persönliche Online- bzw. Videokonferenz-Präsentationen vorbereitet oder da, wo es möglich ist, auch für Besprechungen vor Ort unter Einhaltung aller aktuellen Hygieneschutzauflagen.“

Thomas Maßmann, Executive Vice President Long Products, SMS group